Sarvodaya Rundbrief Pfingsten 2022

 

Liebe Sarvodaya-Freundinnen und -Freunde,

seit März dieses Jahres befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. In Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde haben wir zwei Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine geschaffen. Ende März zog die erste Familie aus Odessa ins GramppHaus (Gemeindehaus) ein, Anfang April folgte die zweite aus Mariupol, die wir im Pfarrhaus unterbringen konnten. Insgesamt neun Personen zwischen vier und 64 Jahren. Mittlerweile ist die Familie aus Odessa in eine eigene Wohnung in Kulmbach gezogen. Irina und. Sergej (Großeltern) sowie Katja und Artem mit der vierjährigen Maria leben weiterhin mit uns unter einem Dach. Es ist ein reger Austausch, eine Gemeinschaft auf Zeit, damit die Familie wieder Boden unter die Füße bekommt. An eine Rückkehr nach Mariupol ist im Moment nicht zu denken, ihr Haus und eine Wohnung sind von den russischen Truppen zerstört worden, sie haben im Grunde alles verloren. Aber sind am Leben! Tiefe Trauer wechselt sich mit freudigen Momenten ab. Maria, "Mascha" genannt, ist wundervoll in unsere Kita Garten Eden integriert und hat sich dort mit anderen Kindern angefreundet. Jetzt hat der Wechsel vom Sozialamt zum Jobcenter stattgefunden, die finanzielle Unterstützung von dort funktioniert, die Sprachkurse laufen, eine Zukunftsperspektive deutet sich an.

Die Zusammenarbeit mit den Projekten in Indien und Bolivien läuft unterdessen weiter. Fr. Nithiya hat uns einen ausführlichen Bericht zukommen lassen, den wir gerne mit euch teilen möchten. Es ist nur ein Ausschnitt und betrifft seinen Einsatz für Kinder und Jugendliche. Im Anhang die Originalfassung auf Englisch und eine deutsche Übersetzung. Die Arbeit des Thalir-Zentrums, das er leitet, wird auf unserer Homepage www.sarvodaya-online.de ausführlich dargestellt.

Was in diesem Bereich in Indien geschieht, klingt zusammen mit dem Anliegen von Qepiri in Bolivien. Kinder, die z.T. unter äußerst schwierigen Bedingungen leben, sollen nicht sich selbst überlassen bleiben, sondern ein Selbstwertgefühl entwickeln können und spüren, dass es auch auf ihren eigenen Einsatz ankommt. Die Zahl der Einrichtungen, mit denen Qepiri zusammenarbeitet, ist auf elf gestiegen (s. Anhang). Darum gibt es seit dem Frühjahr mit Tico einen dritten Lehrer, der die Kinder im Flöten- und Gitarrespiel unterrichtet. Aktuelle Bilder und kleine Videos zum Qepiri-Projekt findet ihr ebenfalls auf der Sarvodaya-Homepage.

Unsere diesjährige Mitgliederversammlung hat am 28.1.22 digital stattgefunden. Projektpartnerinnen u. -partner aus Indien und Bolivien waren zugeschaltet. Das Protokoll und der Jahresabschluss 2021 sind dieser Mail beigefügt.

Nun ist es Pfingsten geworden, das Fest des Heiligen Geistes, "der uns verbindet und Leben schafft". Es ist eine widerständige Kraft, die uns hilft, nicht klein beizugeben oder gar zu resignieren. Wir können sie all dem entgegensetzen, was sich im Moment in der Ukraine und an so vielen weiteren Kriegsschauplätzen ereignet.

Verständlicherweise konzentriert sich im Moment viel Hilfe auf Menschen in und aus der Ukraine. Vielleicht findet ihr trotzdem eine Möglichkeit, Sarvodaya weiter zu unterstützen. Wir sind froh über den Geist des Miteinanders, danken von Herzen für euren Beitrag in welcher Form auch immer.

Bleibt behütet,

Sabine und Michael Krug

Sarvodaya e.V. IBAN DE50 7956 2514 0006 7663 66